Familienmedizin aktuell - 1. Ausgabe 2016
Rettung aus höchster Not...
Im Sommer 2015 reisten 57,6 Millionen Fluggäste von deutschen Flughäfen ins Ausland. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, waren dies 2,4 Millionen Passagiere mehr als im Sommerflugplan des Vorjahres (plus 4,3 Prozent). Die Zahl der Fluggäste mit Zielen innerhalb Europas legte um 4,6 Prozent zu. Der Interkontinentalverkehr legte um 3,3 Prozent zu. Überdurchschnittlich stieg hier nur die Zahl der Fluggäste mit asiatischen Zielen (plus 8,1 Prozent). Bei den aufkommensstärksten Zielländern Ägypten und Tunesien ergaben sich dabei mit plus 22,6 Prozent beziehungsweise minus 40,2 Prozent stark gegensätzliche Entwicklungen - eine Folge der besonderen innenpolitischen Situation in den beiden Ländern *(1).
Dabei kann es die Reiselustigen auch schnell mal am Reiseziel oder auf einer Expedition kalt erwischen, wie es erst kürzlich einer unserer Patienten zu berichten wusste. M. war unterwegs auf den Malediven bis am 3. Tag seines Urlaubes ein Tauchunfall mit Verletzung am Unterschenkel den Urlaub abrupt beendete. Dieser stellte die Versorgung vor Ort vor große Probleme. Zum Glück war der Patient gut vorbereitet. Alle essentiellen Impfungen hatte er vorher bei seinem Reisemediziner aufgefrischt und eine Auslandsreiseschutz-Versicherung mit Heimholservice hatte er ebenfalls abgeschlossen. Seine relevanten Unterlagen wie letzte Medikation mit Diagnosen und Behandlungen der letzten Jahre, auch in englischer Schriftsprache, bereitete er dabei sehr gut vor. „Na klar gehen wir vor einer so großen Reise zu unserem Reisemediziner“, so M., „wir gehen ja auch nicht ins Weserstadion ohne Eintrittskarte“. Respekt, wer sich so gut von seinem Doktor auf ein solches Event vorbereiten lässt, das können wir nur nachhaltig unterstützen.
Nach kürzlich veröffentlichten Daten des Deutschen Automobilklubs werden jährlich etwa 4500 Reisende entweder per Linie oder im Ambulanzjet heim geholt. An den Heimflug kann sich unser Patient nicht mehr erinnern, seine Ehefrau weiß aber gut zu berichten, dass dieser Ambulanzjet des ADAC aussah wie eine fliegende Intensivstation- „Die Situation vor Ort war schon sehr dramatisch, ohne die professionelle Hilfe wäre das alles nicht so glatt gelaufen - eben Rettung aus höchster Not…“
Mittlerweile ist Ruhe eingekehrt, der verkomplizierte Unterschenkelbruch ist folgenlos ausgeheilt und M. plant mit seiner Frau bereits die nächste Reise.
Quellennachweise:
*1 (17.12.2015, Quelle: Statistisches Bundesamt, Gustav-Stresemann-Ring 11 , 65189 Wiesbaden)
*2 (Photo-Quelle- ADAC Motorwelt Heft 12, Dezember 2015)
Mehr Reise- und Impfberatung sowie Informationen über konsequenten Reisevorbereitungen...